Was ist codex sinaiticus?

Codex Sinaiticus ist eine der ältesten bekannten vollständigen Handschriften der Bibel. Es handelt sich um eine griechische Bibelhandschrift aus dem 4. Jahrhundert, die auf Pergament geschrieben ist. Der Codex enthält den größten Teil des Alten und Neuen Testaments sowie einige apokryphe Bücher.

Der Codex Sinaiticus wurde 1859 in einem Kloster auf dem Sinai entdeckt. Ursprünglich bestand er aus insgesamt vier Bänden, von denen jedoch einige Teile verloren gegangen sind. Heute werden die erhaltenen Teile des Codex in verschiedenen Bibliotheken aufbewahrt, darunter die British Library in London, die Russische Nationalbibliothek in St. Petersburg und das Katharinenkloster auf dem Sinai.

Der Codex Sinaiticus ist von großer Bedeutung für die Textkritik des Neuen Testaments, da er eine frühe und zuverlässige Quelle für die Überlieferung des griechischen Textes darstellt. Er weist jedoch auch viele Abweichungen von anderen griechischen Handschriften auf, was darauf hindeutet, dass es zu seiner Entstehungszeit keine einheitliche Bibelversion gab.

Der Codex Sinaiticus wurde 2009 in die UNESCO-Liste des Weltdokumentenerbes aufgenommen und gilt als eines der wichtigsten kulturellen Dokumente der Welt. Er ermöglicht einen Einblick in die biblische Textüberlieferung des 4. Jahrhunderts und ist ein wertvolles Forschungsobjekt für Bibelwissenschaftler und Historiker.

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